Dienstag, 4. Dezember 2007

Montag ist immer das absolute Tango-Loch. Dienstag gehen wir auch nie zum Tango, es ist schon sehr lange her, dass wir Dienstag tanzen waren. Und sonst haben wir ja dann immer unseren Mittwoch im Cafe Keese, dann hat man schon was zum Freuen. Aber jetzt, da den ganzen Dezember über der Mittwoch ausfällt ist das Loch noch größer. Zum Glück kann ich morgen bei Karin eine Stunde Unterricht bekommen und ich hoffe dass es auch statt findet, denn seit ein paar Wochen (ja, ich übertreibe nicht!) versuche ich vergeblich einen Termin zu bekommen. . . Da gehe ich dann noch vor der Probe hin.
Beim Tanzen spielt es ja eine große Rolle mit wem man tanzt, und es kann gut zusammen passen, oder aber auch gar nicht.
Beim Musizieren ist es ähnlich, vor allem wenn man Kammermusik macht, aber auch in einem größeren Ensemble spielt es eine Rolle, neben wem man am Pult sitzt. Man spielt ja miteinander und man hört, was der Pultnachbar spielt. Es ist auch eine Art von Zwiesprache die man da führt und man ist auch mit viel Gefühl dabei. Nur kann man sich den Pultnachbar meistens nicht aussuchen so wie beim Tanzen den Tanzpartner. Es kann also eine schöne Sache werden, man wirft sich quasi musikalische Bälle zu. Man schwingt mit den Wogen der Musik, man hat gemeinsamen Spaß, kann über sich hinaus wachsen. Es kann durchaus sehr schön sein, aber leider auch nicht. Dann muss man es ertragen, dass der (oder die) Pultnachbar(in) die Musik anders interpretiert als man es selber tut und empfindet. Muss man in Kauf nehmen, dass er oder sie Sachen nicht tut, die besprochen wurden, dass ihm oder ihr vielleicht das Feingefühl dafür fehlt und dann alles mechanisch spielt und, und, und, da gibt es einiges worüber man sich ärgern kann, aber es ist eben: Job und man kann nicht viel an der Situation ändern...
Ich könnte nicht mit einem mir unsympathischen Menschen tanzen, aber ich muss es schaffen mit einem mir unsympathischen Menschen zusammen zu musizieren. Wenn ich mit einem schlechten Tänzer tanze, dann habe ich Mühe schön zu tanzen, dann gelingt mir immer wieder was nicht und es ist einfach anstrengend. Wenn ich neben jemandem spiele, der mich runter zieht, spiele ich auch schlechter, habe manchmal das Gefühl ich kann gar nichts mehr spielen.
Ich denke die meisten Menschen haben den einen oder anderen Ärger bei der Arbeit...aber ich bin sehr froh, dass ich den Tango habe um davon weg zu tauchen. Und der Gedanke, dass ich bald wieder tanzen werde gibt mir Kraft und ich kann es eigentlich kaum erwartend und denke immer wieder daran. Also aufgepasst da draußen, wenn ich erscheine, ich habe großen Hunger!