Dienstag, 30. Oktober 2007

Wieder in Hamburg

Nach einem wunderschönen Wochenende in Paris, nun wieder Alltag in Hamburg.

Auf dem Rückflug habe ich in einer Zeitschrift bei einer Umfrage folgendes von einem 34 jährigen Projektleiter in der Flugzeugbranche gelesen:
Es ging um die Frage: "Was ist eigentlich sexy"
"Eine Tangotänzerin: hochkontrollierte, leidenschaftliche, geschmeidige, plötzlich kräftige Bewegungen, konzentriertes Gesicht mit Ausstrahlung und Stärke, ein bisschen Aggressivität im Blick, angespannte Muskeln im langen, schlanken Bein, das im hochgeschlitzten Rock immer mal wieder durchblitzt - gleichzeitig sich führen lassen, mitgehen, sich hingeben"

Noch Fragen?

Ich freue mich jedenfalls auf unsere Milonga am Freitag im Cafè Keese! Das ist mein einziger freier Abend diese Woche...

Montag, 29. Oktober 2007

Tango in Paris

Dieses war mein erster und hoffentlich nicht mein letzter Tango in Paris... ;o)
Ich war auch schon sehr aufgeregt und voller Erwartung und Neugier.
Es hat Zeitlich nur am Samstag Abend geklappt mal in die Tango Szene hinein zu schnuppern. Eigentlich war das eher Nacht als Abend, da erst gegen 24 Uhr so richtig was los war.
Zusammen mit meiner Mutter und meiner Tochter, mit denen ich das Wochenende da verbracht habe, sind wir mit der Metro erst mal ein ganzes Stück weit gefahren bis Montreuil. Wir mussten auch ein mal umsteigen und dann noch eine Stückchen zu Fuß gehen.
Es war schon etwas abgelegen, die Straße eher nicht so befahren und bevölkert. Da ich weiß, das Tango Lokationen in der Regel eher in Hinter Höfen zu finden sind, habe ich auch nicht einen Eingang mit einer großen Leuchtreklame erwartet. Dass ich aber fast daran vorbei laufe habe ich ehrlich gesagt auch nicht erwartet... Im letzten Moment und auch weil meine beiden Begleiterinnen verkündeten dass wir schon an der Hausnummer, die wir suchten vorbei sind, sah ich an einer Glastüre einen Zettel kleben auf dem man fast nichts lesen konnte - schon gar nicht im Dunkeln... Ich ging näher ran und konnte dann mühsam ein: "Le Chantier", (dem Schreiber muss wohl die Tinte ausgegangen sein...) lesen.
Die Türe war nur mit Gewalt aufzudrücken und im Inneren saß in einem Raum hinter einem Tisch eine schwarze Frau. Ich konnte aber schon leise Tango Töne vernehmen und auf meine Frage, ob hier Tango argentino stattfindet, bekam ich auch ein Kopfnicken, so daß wir erleichtert eintraten.
Le chantier heißt ja soviel wie Baustelle, Lagerplatz. Und das war diese Halle sicher mal gewesen. Ein länglicher Raum war als Tanzfläche aber mit ein paar Stoffbahnen und Kerzen doch recht nett hergerichtet.
Und es waren auch schon einige Tanzpaare da, es war ja immerhin schon 23:30...Aber diese Veranstaltung war bis um 6 Uhr angesetzt, so dass der Abend ja noch jung war.
Ich habe selten so viele gute Tänzer und Tänzerinnen auf einem Fleck gesehen. Man hätte meinen können das sind alles Tango Lehrer(innen) und Meister(?)... Es war sehr aufregend...
Den großartigen Empfang als Besucher - unbekanntes Gesicht - aus einem anderen Land habe ich nicht bekommen, so wie wir das hier machen wenn ein Gast von wo anders kommt...ich spreche auch nicht so gut Französisch...Es hat sich halt niemand dafür interessiert.
Aber ich konnte auch ein paar gute Runden schön tanzen und hatte auch genügend Gelegenheit zu zuschauen (was heißt: ich hätte gerne viel mehr getanzt!)
Bei der Auswahl an schönen guten Tänzerinnen, wie es da war... ist"Mann" wohl nicht unbedingt erpicht gewesen ein unbekanntes Gesicht, bei dem man auch nicht weiß wie sie tanzt aufzufordern. Obzwar an meinem Gesicht ja nichts auszusetzen wäre. ;o
Es war ähnlich wie ich es aus dem Matrix kenne: lauter gute Tänzer da, aber die tanzen nur untereinander. Hey, Jungs, Abwechslung macht das Leben spannender!
Es war trotzdem schön, auch wenn ich mich etwas fremd gefühlt habe.
Meine Mutter und meine Tochter waren total begeistert von dem was sie sehen konnten.
Sie hatten ja auch nicht die Erwartung ganz viel zu tanzen, wurden trotzdem beide mehrfach aufgefordert, haben aber allen abgesagt. Meine Mutter sagte schon: "da ist ein junger Mann zu mir, alter Schachtel gekommen und hat mich tatsächlich aufgefordert!"
Wir sind dann um ca 3:30 aufgebrochen. Nachdem es nicht geklappt hat ein Taxi zu rufen entschlossen wir uns für den Fußweg bis zum nächsten Taxistand. Wir hatten Glück und es kam auch gerade ein Taxi so dass wir dann recht bald in unserem Hotel auf der Place de la sorbonne waren.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

der Morgen danach...

Am Morgen, nachdem man Nachts Tango getanzt hat, ist es immer schwer aufzustehen, wenn man so ein Nachtschwärmer ist, wie ich es bin. Es ist wieder spät geworden heute Nacht im Keese und heute Morgen fühle ich mich, wie durch eine Walze gezogen.
Dann habe ich gestern Abend noch entdeckt, dass sich bei einem meiner neuen Schuhe der Absatz von der Sohle gelöst hat! Horror!
Also ab zu Mister Minit, ich brauche meine Schuhe!
Aber es waren recht viele Leute da gestern Abend und das ist natürlcih schön!
Nun ist auch meine Mutter vom Tango infiziert und weil sie nach Hamburg gekommen ist damit wir dann morgen gemeinsam nach Paris (!) fliegen, hat sie natürlich gleich bei Gustavo ihre erste Tango Stunde erhalten.



Mittwoch, 24. Oktober 2007

Brisbane

Wenn wir mal verreist sind, haben wir natürlich auch unsere Tango Schuhe mitgenommen, aber nicht immer hat es geklappt, zum Beispiel in unserem ersten Urlaub in Granada hatten wir die einzige stattfindende Milonga verpasst, weil wir es einen Ttag zu spät entdeckt haben, dass da eine stattfindet. __________________________________________________________________

Als ich in Australien, bei meiner Schwester in Brisbane war habe ich natürlich auch die Tango Welt erkundet. Hier könnt ihr lesen, was ich dort aufgeschrieben habe: Samstag, 17. März 2007 Gestern, Freitagabend sind wir dann, nachdem wir uns heraus geputzt haben losgefahren, denn ich wollte die Tango-Welt Brisbanes erkundschaften. Eine Kollegin von Karin (meine Schwester) Rosemarie, ist auch Tangotänzerin und von ihr hat Karin erfahren wo es was los ist. Erst wollte Dan nicht mit kommen, weil er meinte die Lokalität sei ganz hässlich, er ist dann aber doch mitgekommen - um uns "zu beschützen" - er hatte die Vorstellung, da seinen ganz viele emigrierte Latinos unterwegs...das hat er mal bei einem Salsa Abend so erlebt. Ich war aber ganz zuversichtlich, denn die Tango Leute sind mit Sicherheit, dachte ich mir, nicht so anders als auch sonst wo auf der Welt. Nach ein paar gesperrten Strassen und Staus, die durch ein gerade geendetes Fußball Spiel entstanden waren, und nachdem Karin und Dan die Strasse dann doch noch gefunden hatten, wo die Milonga stattfinden sollte, sind wir dann endlich angekommen. Der Saal war ein ganz normaler Saal wie ihn die Tanzschulen haben, mit Parkettboden und Spiegeln an einer Seite endlang. Und das Tango Publikum war, wie ich schon vermutet hatte so ähnlich wie ich es von zu Hause kenne. Nachdem ich mir die Tango-Schuhe angezogen habe, war ich dann keine 5 Minuten gesessen und wurde schon aufgefordert. Der Herr mittleren Alters mit dem ich die ersten 3 Tangos tanzte stellte mich danach gleich dem Tangolehrer vor, weil er auch Geige spielte. Er war einen Kopf kleiner, schmächtig und einiges älter als ich und sagte mir sehr erfreut, dass er Tango Musik spielt. Nach kurzem Sitzen, bei dem ich die verschiedenen Tänzer beobachten konnte und Karin einiges erklären konnte - Sie zeigte mir auch Rosemarie, die gerade mit einem recht guten Tänzer tanzte, ich sagte schon zu Karin, mit dem möchte ich am Liebsten auch tanzen, - wurde ich, wie ich später erfuhr von Rosemaries Mann aufgefordert, der auch ganz gut tanzt. Ich hatte also schon eine Menge Spaß. Das sollte sich dann noch steigern, als nach den 3 Tangos, die ich getanzt hatte, der besagte Tänzer auf mich zukam und mich gleich fragte ob ich tanzen will. Er heißt Damian und ich war gleich an ein wunderschönes Buch erinnert, dass ich vor einem Jahr gelesen habe, über einen sehr guten argentinischen Tango Tänzer, Namens Damian. Nun, das Tanzen mit Damian hat sehr viel Spaß gemacht, da er ein ausgezeichneter Tänzer ist und es ihm auch anscheinend Spaß gemacht hat die wildesten Figuren zu tanzen, nachdem sein Vorgänger ihm gesagt hatte: "she’s doing anything you want". Nun, Karin und Dan hatten auch Ihren Spaß beim Zugucken, vor allem sagte Karin, sie hatte sich gewundert, dass wir uns nicht ineinander verhaken mit den Beinen, uns auf die Füße treten u.s.w., bei all den saccadas und ganchos und sonstigen Spielereien...Heute Abend ist wieder irgendwo Tango und wenn ich hin möchte, sagte Rosemarie, soll Karin sie anrufen, dass sie mich abholen. Karin und Dan haben auf jeden Fall Gefallen daran gefunden und es sind schon erste Zuckungen einer Bereitschaft zum Tango lernen zu sehen gewesen. Wir sind danach noch recht lange hier im Wohnzimmer gesessen, haben was gegessen, Tango Musik gehört und erzählt.Ich hätte natürlich Lust wieder tanzen zu gehen, Sonntag, 18. März 2007 Also am Samstagabend war ich wieder Tango tanzen, war ja auch nichts anderes von mir zu erwarten, oder? Rosemarie und ihr Mann Greg haben mich hier abgeholt und wir sind dann kurz vor 9 Uhr da angekommen. es war ein schöner Saal, der zu einer Schule gehörte, umgrenzt von einer Veranda. Alle Türen und Fenster standen offen, man konnte sowohl draußen als auch drinnen sitzen und drinnen wurde dann getanzt. Es war eine sehr schöne Atmosphäre und ich wurde gleich nett und freundlich in deren Kreis aufgenommen. Ich konnte natürlich nicht alles verstehen, was so geredet und gewitzelt wurde, aber wie sagte Greg:" wenn Du siehst dass wir lachen, lach einfach mit". Wie ihr es euch sicher denken könnt, habe ich fast ununterbrochen getanzt, natürlich auch mit Damian, dem Supertänzer. Er und seine Partnerin Julieanne werden an den australischen Tango Wettbewerb in Sydney teilnehmen. Beim letzten Mal war er auf dem 4. Platz! Nur damit ihr wisst, mit wem ich es da zu tun hatte. Anscheinend tanze ich doch nicht so schlecht, wenn so jemand dann mehrfach mit mir tanzt...auf jeden Fall stand ich ganz unter der Tango Droge. Julieanne hat mich dann um ca halb 2 Nachts wieder nach Hause gefahren, da sie nicht weit von hier wohnt. Am nächsten Morgen habe ich drei Blasen am rechten Fuß und eine Blase am linken Fuß zählen können! - aber es hat sich gelohnt! Was mich auch fasziniert hat war, als wir am Anfang da ankamen tanzten zwei Kinder Tango miteinander, ein Junge, vielleicht 12 und ein Mädchen, vielleicht 14, beide ganz schick gekleidet und sehr ernsthaft. Mir wurde gesagt, es seinen die Kinder von Tangolehrern... ________________________________________________________________ Ich hatte noch ein paar Mal E-Mail Austausch mit Damian und habe erfahren dass er bei den Australian championship 3. geworden ist - siehe: http://www.tangochampionship.com.au/ourcharter.htm

Vielleicht läuft man sich ja irgendwann noch mal über den Weg....

Keese - Impressionen






So sieht es in der Practica von Karin & Gustavo aus:




So sieht es bei uns im Café Keese aus wenn eine Milonga stattfindet:
Freitags - Milonga am 13.07.2007

Showtanz mit Karin und Gustavo


Showtanz


Am Freitags 10.August 2007 hatten wir unsere zweite Sommer-Milonga

Es gab eine aussergewöhnliche Tanzeinlage als Überraschung.
Die Beiden haben sehr schön getanzt! Karin und Eric


Seit Oktober haben wir auch jeden ersten Freitag im Monat unsere

"Late Night Tango" Milonga

Nun tanze ich schon 6 Jahre Tango. Tango ist wie eine Droge. Wenn ich nicht mindestens ein mal pro Woche tanzen kann bin ich schon ganz auf Entzug...Ich habe Phasen, da könnte ich jeden (!!) Tag tanzen gehen. Das geht natürlich nicht, denn ich habe oft Abends Probe oder Konzert. Wenn ich mal richtig gut tanzen konnte will ich noch mehr, wenn es mal einen nicht so "befriedigenden " Abend gab, will ich möglichst bald wieder.. ;)
Am Anfang hatte ich ja Hemmungen, mich einem oft fremden Mann so in die Arme hinein zu lehnen. Man lernt ja auch zu Erst den Tango auseinander tanzen.
Aber richtiger Tango ist eng umschlungen. Man wird sozusagen Eins mit den Bewegungen des Mannes der einen führt. Hmm, klingt schön, ist aber nicht bei allen möglich. Manche haben solch eine Haltung, da denkt man, von einem Brett durch den Saal geschoben zu werden, oder die Art zu führen ist so als würden sie in einer Schüssel rühren...
Es gibt aber zum Glück auch solche Tänzer, bei denen es möglich ist die Augen zu schließen und nur den Tanz, die Bewegungen zu fühlen, ihnen zu folgen, ganz in der Musik versunken, sich dem hinzugeben und alles drum herum zu vergessen. Danach bin ich dann wie berauscht und euphorisch. Dieses Gefühl hält oft Tage lang an. Und wie gesagt (Droge) - ich will MEHR!
Und dann gibt es noch die ganz "normalen" die ganz gut tanzen und mit denen es einfach Spaß macht.

Ich habe natürlich meine Favoriten, aber die verrate ich Euch nicht, das ist mein Geheimnis ;o)

Ich bin natürlich auch ständig bestrebt mich zu verbessern.
Am Anfang, als ich noch nicht so weit war, dann aber von einem guten Tänzer aufgefordert wurde, war ich sehr bemüht bloß keinen Fehler zu machen.. hi,hi, - habe dabei natürlich meine Füße total verkrampft und gehofft dass mein Gegenüber alles nicht zu schlimm findet.

Inzwischen bin ich selbstsicherer, was mich aber nicht vor Herzklopfen und davor aufgeregt zu sein schützt...



Dieses ist mein neuer Tango Schuh...also ich habe natürlich zwei davon :) Vielleicht entstehen ja auch mal Fotos wenn ich diese Schuhe in Aktion an habe, dann werde ich sie Euch nicht vorenthalten, nach persönlicher Zensur, versteht sich!

Dienstag, 23. Oktober 2007

So hat es angefangen

Schon als kleines Mädchen war Tanzen immer meine Leidenschaft. Ich wollte so gerne Ballett Tänzerin werden. Leider hatten meine Eltern kein Geld um mich auf die private Ballett Schule, die es damals nur in Bukarest gab, zu schicken...Zumindest wird mir das so erzählt. Aber ich war wohl auch nicht hartnäckig genug, damit das nicht nur ein Traum bleibt. Als Teenie habe ich dann natürlich wild auf allen Party's getanzt. In Bukarest, wo ich groß geworden bin gab es damals unter dem Kommunistischen Regime keine Discoteken und dergleichen. Das einzige öffentliche "Tanzlokal" war ein Saal der kommunistischen Jugend, wo man auch nur mit einem solchen Ausweis herein kam. (Aber den musste ja sowieso jeder haben...) Da trafen wir uns dann, wenn was stattfand und es wurde die aktuelle Musik aus dem Westen gespielt. Ich weiß noch, wie wir auf die ganzen Songs von Bonney M tanzten...Ansonsten gab es jeden Samstag bei jemandem zu hause eine Party und da wurde ausschließlich getanzt. Als ich dann nach Deutschland kam, wurde ich diesbezüglich erst mal furchtbar enttäuscht, denn in den Musiker Kreisen, in die ich durch mein Studium geriet, wird sowieso nicht getanzt und auch auf den Party's von nicht-Musikern wurde nur herum gesessen und gequatscht. Tja, und dann war ich Jahre lang mit einem Mann verheiratet, der keinen einzigen Schritt tanzt, unser einziger gemeinsamer Tanz war unser Hochzeitwalzer...Ich bin dann abwechselnd erst zu Stepp Tanz, dann Jahre lang zu Jazz-Tanz gegangen, bis zu dem Sommer, als ich, ein paar Jahre nach der Scheidung, spät Abends, als ich mal wieder alleine war, den Fernseher anmachte und in einen Film hinein "plumpste", der zum Glück noch am Anfang war. Zum Glück, denn so konnte ich fast alles sehen von diesem Film, der mein Leben verändern sollte. Das war "Tango Lesson" und ich wusste dann sofort: das ist es! das muss ich machen! ich muss unbedingt Tango tanzen.
hier ist der Film, der mein Leben verändert hat:






Ich habe mich dann am nächsten Tag gleich mit einer Geigerin, die ich kannte und von der ich wusste, dass sie Tango Musik spielte, in Verbindung gesetzt und habe sie gefragt, wo man Tango lernen kann. Sie hat mir die Tel Nr. vom LaYumba und vom Universo gegeben und hat mich dann auch eingeladen, beim gerade laufenden Tango Festival, im Mozart Saal dabei zu sein. Es war umwerfend allen Tänzern und den Show Tänzen zu zusehen. Viele der Gesichter sollte ich dann später immer wieder sehen...Ich konnte es kaum erwarten an zu fangen. So bin ich zum Tango gekommen und obzwar ich nichts anderes als Tango lernen und tanzen wollte lernte ich da auch noch meinen tanzenden Ehemann kennen. Mir war klar, ich werde nie wieder mit einem Mann zusammen leben der nicht tanzt!

So geht es weiter:

Ich habe mich dann im LaYumba angemeldet, weil es da zwei Anfänger Kurse gab. Ich hatte also die Möglichkeit auszuweichen, wenn ich mal an einem Abend wegen Probe oder Konzert nicht konnte.
Ich hatte natürlich keinen Tanzpartner, das sei aber kein Problem, das würden sie für mich organisieren hieß es. Voller Grummeln im Bauch ging ich dann zu meiner ersten Tango Stunde. Beim ersten Mal hatten sie noch keinen Partner für mich, aber dafür schon beim nächsten Mal. Und was für Einen! Er war aus irgend einem fernöstlichen Land, eigentlich ja kein Problem, er konnte kaum Deutsch - eigentlich auch kein Problem, er war einen Kopf kleiner und doppelt so breit wie ich...sollte auch kein Problem sein ^^ aber!! er hatte absolut kein Rhythmus Gefühl!! Wie schrecklich, das mir! Wir mussten ja als Erstes lernen, genau im Rhythmus zu gehen, das heißt die Schritte zu setzten.
Nun, ich habe mir gesagt: halte durch, verfolge Dein Ziel.
Tja, das habe ich dann auch ausdauernd getan.
Ich weiß noch, wie es war als ich dann zu meiner ersten Milonga gegangen bin. Ich hatte mich mit ein paar aus meinem Kurs verabredet und wir waren im "Universo". Ich saß da und hatte noch nicht mal richtige Tanzschuhe. Das heißt, ich hatte nur ein paar ausrangierte Tanzschuhe von meiner Mutter, die mir etwas zu groß waren, es waren aber keine Tangoschuhe.
Ich saß da und konnte den Blick nicht mehr von den tanzenden Paaren wenden.
Ich war so begeistert und glücklich. Ich fand alle so toll, :) "Liebe macht blind" - so toll waren die sicher nicht alle, es waren aber auch richtig gute Paare dabei und ich habe es vollkommen genossen. Ich konnte es gar nicht fassen dass ich dann auch aufgefordert wurde! ...
Na ja, ich konnte gerade mal den Grundschritt, es muss furchtbar ausgesehen haben...
Ich bin dann in einer ganz euphorischen Stimmung nach Hause gefahren, habe gesungen und getanzt und gesungen, was das Zeug hielt. Das war also mein Einstieg.